( commissione inclusa)
Metamorphose II. 1939/40.
"Ab November 1939 bis März 1940 arbeitet Escher an dem vier Meter langen Holzschnitt "Metamorphose II", ein Höhepunkt seines graphischen Œuvres, in dem eine Reihe von regelmäßigen Flächenfüllungsmotiven über Metamorphosen und verschiedenen Gedankenassoziationen eine durchlaufende Bildergeschichte darstellt, und zu einer Erinnerung an Italien (Aussicht auf Atrani) und an Châtreau-d'Œx (das Schachbrett) wird, um zum Schluß mit dem selben Motiv zu enden, welches auch den 'Beginn' der Metamorphosen darstellt. Ein perfekter Kreislauf wird suggeriert" (Bool/Locher/Wierda, Leben und Werk M. C. Escher, Eltville am Rhein 1986, S. 57).
Fasziniert vom Nuancenreichtum des Mezzotinto erlernt Escher 1946 diese Technik und widmet sich nun verstärkt perspektivischen Bildern, die mit optischen Täuschungen und unmöglichen Figuren das Auge des Betrachters fesseln. Seit 1962 verschlechtert sich sein Gesundheitszustand zusehends und zwingt ihn, 1970 in das Versorgungshaus der Rosa-Spier-Stiftung in Laren umzuziehen. Am 27. März 1972 stirbt er dort im engsten Familienkreis. [ME]
Holzschnitt in Schwarz, Grün und Braun, von zwanzig Blöcken gedruckt auf fünf aneinander geklebte Bögen (abweichend von Bool/Locher/Wierda, dort drei Bögen genannt)
Farbholzschnitt.
Bool/Locher/Wierda 320 I-VI. Signiert und bezeichnet "eigen druk". Im Stock monogrammiert, datiert "XI'39-III'40" und bezeichnet. Auf feinem Japan. 19,2 : 387,6 cm (7,5 : 152,5 in). Papier: 27,7 x 397,7 cm (10,9 x 156,5 in). Maurits Cornelis Escher wird am 17. Juni 1898 als Sohn eines Mechanikers in Leeuwarden geboren. Bereits an der Oberrealschule wird der Zeichenlehrer F.W. van der Haagen auf den Jungen aufmerksam und führt ihn in die Linolschnitttechnik ein. 1918 beginnt Escher ein Architekturstudium an der Technischen Hochschule in Delft, doch eine Erkrankung zwingt ihn, sein Studium vorzeitig abzubrechen. Er entschließt sich, nach Haarlem zu gehen, um dort Zeichenunterricht zu nehmen. Sein Lehrer S. Jessurun de Mesquita erteilt Unterricht im Naturzeichnen und in grafischen Künsten, speziell im Holzschnitt. 1922 beginnt Escher eine ausgedehnte Studienreise, die ihn nach Italien und Spanien führt. Vor allem die arabische Ornamentik der Alhambra in Granada beeindruckt ihn nachhaltig. In Italien macht er die Bekanntschaft mit Jetta Umiker, die er 1924 heiratet und mit der er sich in der Nähe von Rom niederlässt. Inzwischen wächst die Bekanntheit des jungen Künstlers durch zahlreiche Ausstellungen in den Niederlanden. Bereits 1929 kann er seine Arbeiten in fünf Städten - meist in Einzelausstellungen - zeigen. Unter dem Eindruck des aufkommenden Faschismus verlegt das Paar 1935 seinen Wohnsitz nach Château-d'Oex in die Schweiz. Im folgenden Jahr besucht Escher die Alhambra ein zweites Mal. Der neuerliche Eindruck der Ornamentik veranlasst den Künstler nun endgültig, seinen Stil zu ändern. Er wendet sich von den mediteranen Landschaftsbildern hin zu geometrischen Flächenfüllmotiven, seinen "Metamorphosen".
In guter Erhaltung. Kanten teils minimal gebräunt bzw. unregelmäßig geschnitten. Wohl atelierbedingte minimale Druckspur entlang der Oberkante sowie unbedeutende, blasse Farbspur am linken unteren Rand. Vereinzelte winzige Braunfleckchen bzw. unbedeutende Bereibungsspuren. Ansatzstellen partiell mit geringfügigen, atelierbedingten Klebespuren.
( commissione inclusa)