( commissione inclusa)
Klatschmohn. 1920.
Laut freundlicher Auskunft von Prof. Dr. Paul Vogt, Essen, handelt es sich um eine authentische Arbeit
PROVENIENZ: Privatsammlung Berlin.
LITERATUR: Carl Emil Uphoff, Christian Rohlfs, in: Junge Kunst, Bd. 34, Leipzig 1923 (mit Farbtafel im Frontispiz).
Auf Anraten und Empfehlung Theodor Storms geht Rohlfs zunächst nach Berlin, dann 1870 an die Kunstakademie in Weimar, um Malerei zu studieren. Als Historien- und Genremaler findet er die Anerkennung des Großherzogs von Sachsen-Weimar, der ihn jahrelang unterstützt. Seine stilistische Nähe zur Schule von Barbizon und zum französischen Impressionismus ist ab 1888 zu erkennen. Durch die Vermittlung Henry van de Veldes lernt Rohlfs den Gründer des Folkwang-Museums Karl Ernst Osthaus in Hagen in Westfalen kennen. Dieser überzeugt ihn, 1901 nach Hagen überzusiedeln, um eine von ihm geplante Malschule zu leiten - das Vorhaben scheitert jedoch. Während der Sommeraufenthalte in Soest lernt er 1905 Emil Nolde kennen. Der beginnende Expressionismus der "Brücke", dem im Folkwang-Museum frühe Ausstellungen gewidmet sind, entspricht Rohlfs eigener Tendenz zu expressiver Gestaltung. Prägt nach der Akademiezeit der Impressionismus das Werk Rohlfs zwanzig Jahre lang, so findet er als Sechzigjähriger zu einem expressiven Malstil. Bevorzugt verwendet er Tempera auf Leinwand und Papier, daneben entstehen Aquarelle und Druckgrafik.
Mit seinen Blumenstillleben hat Rohlfs dem gesamten Genre eine neue Richtung gegeben. Wollte Nolde in seinen Blumenaquarellen noch die Farbe gleichsam vom Objekt lösen und allein durch sie den Gestaltungsprozess bestimmen, so geht Rohlfs einen anderen Weg. Beeinflusst von den verfestigten Farbformen der Expressionisten sucht auch er primär in der Farbe die gestalterischen Mittel, bindet sie jedoch in eine feste, ausdrucksstarke Formensprache ein. Seine Blumenkompositionen sind fast immer groß und nah gesehen, der Gegenstand ist in die vorderste Bildebene gerückt. Bestechend in seiner ungewöhnlichen Farbfrische, ist das Aquarell, das allein auf dem Zusammenspiel der drei Farben Rot, Blau und Grün aufgebaut ist, eine "großartige Arbeit, die zu den schönsten der zwanziger Jahre zählt" (Vogt).
Zahlreiche Ehrungen belegen die Anerkennung, die seine späten Arbeiten finden. 1929 wird zum 80. Geburtstag des Künstlers das Christian-Rohlfs-Museum in Hagen gegründet. In die Kunstgeschichte geht er als einer der wichtigsten Vertreter des Deutschen Expressionismus ein. [KD]
Zustand: Von farbfrischer Erhaltung. Vereinzelte kleinere Einrisse im aufgelegten Aquarellbütten, die Gesamtwirkung nicht beeinträchtigend. Linke obere Ecke farblich ergänzt.
Aquarell und Gouache.
Rechts unten monogrammiert und datiert. Auf Aquarellbütten, fest auf Malpappe aufgelegt 57,5 x 78,5 cm ( 22,6 x 30,9 in), blattgroß.
Galerie Nierendorf, Berlin.
Joaquín Herrmann, La Paz, Bolivien (seit den 1960er Jahren).
Thomas Herrmann, La Paz, Bolivien.
Ewa Herrmann, La Paz, Bolivien.
Fanny Arroyo de Uria, La Paz, Bolivien.
( commissione inclusa)