( commissione inclusa)
Stillleben mit Krug. 1924.
Die Authentizität wurde von Madame Nadia Filatoff und Monsieur Jean Chauvelin, Paris, bestätigt
PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland.
Die suprematistische und konstruktivistische Malerin, Designerin und Mitbegründerin des Art Décos wird am 6. Januar 1882 in Belostok geboren. Alexandra Exter studiert an der Kunstschule von Kiew und geht 1907 an die Académie de la Grande Chaumière in Montparnasse, Paris. In den folgenden Jahren lebt sie abwechselnd in Kiew, Sankt Petersburg, Odessa, Paris, Rom und Moskau. Zusammen mit den Mitgliedern der Künstlergruppe "Zevno" stellt Exter 1908 in Kiew aus. Bereits 1914 ist die Künstlerin zusammen mit Kasimir Malewitsch, Alexander Archipenko, Vadym Meller, Sonia Delaunay-Terk im Salon des Indépendants in Paris und auf der Internationalen Futuristen-Ausstellung in Mailand vertreten. Ein Jahr später tritt Exter der Gruppe avantgardistischer Künstler "Supremus" bei. 1918 gründet die Künstlerin eine Lehr- und Produktionswerkstatt (MDI) in Kiew, in der Künstler wie Meller, Petrytsky, Redko, Tschelitschew, Schifrin und Nikritin arbeiten. Zur selben Zeit ist sie auch als Kostümbildnerin und Designerin in Alexander Tairows Kammertheater und im Ballettstudio der Tänzerin Bronislawa Nijinska, der Schwester von Waslaw Nijinski, tätig. 1921 wird Exter als Direktorin des Grundkurses der Höheren künstlerisch-technischen Werkstätte in Moskau berufen. Drei Jahre später wandert die Künstlerin nach Frankreich aus und arbeitet zunächst als Professorin an der Akademie der Moderne in Paris.
Alexandra Exters eigenwilliger, nicht klar einzuordnender Stil, der sich mit keiner Kunsttheorie vollkommen erklären lässt, und ihre poetische Behandlung der Farbe veranlassen die Kunstkritiker schon früh, der Künstlerin eine besondere Stellung zuzuweisen. Was sie von den anderen russischen Künstlerinnen ihrer Zeit unterscheidet, erklärt ihr Biograf J. Tugenhold 1922: "Erreicht bei ihnen die männliche Komponente eine gewisse bäuerliche Grobheit, was zum Teil ihre Vorliebe für den russischen Primitivismus [...] erklärt, so wird dagegen die Arbeit der Alexandra Exter durch die Kultur Westeuropas veredelt. Diese Künstlerin hat viel gesehen, kennengelernt, assimiliert." (zit. aus: Museum Ludwig, Köln, Die Sammlung - Russische Avantgarde, o.J.). So ist auch unser Blatt eine individuelle Synthese v.a. aus Elementen des Kubismus und des Fauvismus und zeichnet sich durch ein besonderes koloristisches Gespür aus.
1926 holt Fernand Léger die Künstlerin als Professorin an seine Academie d'Art Contemporain. 1936 nimmt sie an der Ausstellung "Cubism and Abstract Art" in New York teil, es folgen Einzelausstellungen in Prag und Paris. Alexandra Exter stirbt am 17. März 1949. [KR]
Tempera auf Papier.
Rechts unten signiert und datiert "24i". Verso mit einem hs. Eigentumsvermerk (kyrillisch). 60 x 43 cm ( 23,6 x 16,9 in), blattgroß.
( commissione inclusa)