( commissione inclusa)
Hohe See
PROVENIENZ: Galerie Ferdinand Möller, Berlin.
Ausstellung: Emil Nolde, Gemälde - Aquarelle - Zeichnungen, Galerie Ferdinand Möller, Berlin; Kat.Nr. 13.
Noldes Interpretationen von Landschaft, Meer und Himmel sind immer Interpretationen seiner eigenen Stimmungslage. Er sah die Landschaft nicht im Sinne eines Realismus, der in expressive Farben gekleidet, neu und aufregend daherkommt. Seine Landschaften sind durchdrungen von dem Willen, die der Natur immanente Metaphysik zum Klingen zu bringen, sie den Betrachter nachvollziehen zu lassen. Zwei Wogen repräsentieren hier das Meer in seiner Unergründlichkeit, dem der Zauber des Ewigen anhaftet. Meer und Gebirge, die Antipoden, scheinen zu einer Einheit zu verschmelzen. Eine dunkle Wolkenbank, die den Blick auf einen rettenden Horizont verwehrt, mag als Metapher für die geheimnisvolle Unendlichkeit der Elemente stehen. Der Künstler nimmt den Betrachter in die Pflicht. Kein fester Halt wird geboten, er befindet sich mitten im Geschehen und wird von den Emotionen getragen, die für Nolde mitbestimmend für die Anlage der Komposition waren. Doch da ist auch der für ihn typische Ausblick in eine Helligkeit, die der Himmel in seinem strahlenden Gelb bietet - zwar wolkenverdeckt, aber verheißungsvoll. Das Meer als Urmutter allen Lebens, bedrohlich und verlockend zugleich, war eines der großen Themen Noldes. Er hat ihm in seinen Interpretationen immer neue Facetten abgewonnen, wohl von dem Wunsch erfüllt, dessen ureigenes Element, die Faszination von Stärke und Unergründlichkeit, Gestalt werden zu lassen. [KD]
Öl auf Leinwand , 1936
Urban 1158. Nolde-Handliste (1930): "1936, Hohe See". Rechts unten signiert und datiert. Auf dem Keilrahmen nochmals signiert sowie betitelt. 73,5 x 99,5 cm ( 28,9 x 39,1 in).
Randdoubliert.
Prof. Herbert Peiper, Berlin, 1937 gekauft in der Nolde-Ausstellung der Galerie Ferdinand Möller, Berlin.
Privatsammlung Deutschland.
Emil Nolde, Württembergischer Kunstverein, Stuttgart 1987/88, Kat.Nr. 94.
( commissione inclusa)